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Brandschutz in Lüftungsleitungen

Facility Management: Brandschutz » Grundlagen » Baulicher Brandschutz » Lüftungsleitungen

Lüftungsanlagen sind essenzielle Bestandteile moderner Gebäude, die für den Austausch von Luft und das Raumklima sorgen

Lüftungsanlagen sind essenzielle Bestandteile moderner Gebäude, die für den Austausch von Luft und das Raumklima sorgen

Im Kontext des Brandschutzes stellen sie jedoch potenzielle Gefahrenquellen dar, da sie im Brandfall als Übertragungswege für Feuer und Rauch dienen können. Ein effektiver Brandschutz in Lüftungsleitungen ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung von Bränden zu verhindern und die Sicherheit von Personen und Sachwerten zu gewährleisten. Dies wird durch bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen erreicht, die sicherstellen, dass Lüftungsanlagen im Brandfall nicht zur Gefahr werden.

Schutzziele

  • Verhinderung der Feuerübertragung: Durch den Einsatz von feuerbeständigen Materialien und Konstruktionen.

  • Rauchkontrolle: Verwendung von Rauchschutzklappen und anderen Einrichtungen zur Rauchbegrenzung.

  • Sicherstellung der Flucht- und Rettungswege: Vermeidung von Rauch- und Feuerübertragung in Fluchtwegen.

DIN 4102-6

Behandelt den Brandschutz von Lüftungsleitungen und legt Anforderungen an deren Feuerwiderstandsfähigkeit fest.

Wichtige Inhalte:
- Klassifizierung von Lüftungsleitungen hinsichtlich ihres Brandverhaltens.
- Anforderungen an Materialien und deren Verwendung in Lüftungsanlagen.

Muster-Lüftungsanlagenrichtlinie (M-LüAR)

Eine Richtlinie, die die brandschutztechnischen Anforderungen an Lüftungsanlagen in Gebäuden festlegt.

Wichtige Inhalte:
- Einbau und Verwendung von Brandschutzklappen.
- Anforderungen an die Planung und Ausführung von Lüftungsanlagen.

DIN EN 13501

Europäische Norm zur Klassifizierung des Brandverhaltens von Bauprodukten.

Wichtige Inhalte:
- Klassifizierungssysteme für Baustoffe und Bauteile.
- Prüfverfahren zur Bestimmung der Feuerwiderstandsfähigkeit.

Lüftungsleitungen können im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauch erheblich begünstigen:

  • Übertragung von Flammen und Hitze: Durch nicht feuerbeständige Materialien oder fehlende Abschottungen.

  • Rauchverbreitung: Rauchgase können sich schnell über Lüftungssysteme im gesamten Gebäude verteilen.

  • Brandauslösung durch Ablagerungen: Fett- und Staubablagerungen in Lüftungsleitungen können als Brandlast dienen.

Feuerwiderstandsklassen

  • Definition: Zeitraum, in dem Lüftungsleitungen ihre Funktion im Brandfall aufrechterhalten und die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern.

  • Klassifizierungen: EI 30, EI 60, EI 90: Feuerwiderstandsdauer in Minuten, wobei "E" für Raumabschluss und "I" für Wärmedämmung steht.

Materialien und Konstruktion

  • Nicht brennbare Materialien: Verwendung von Baustoffen der Klasse A1 oder A2 nach DIN EN 13501-1.

  • Dichte Verbindungen: Vermeidung von Spalten und Undichtigkeiten.

  • Isolierungen: Verwendung von feuerbeständigen Dämmstoffen.

Funktion und Typen

  • Schließen im Brandfall automatisch und verhindern die Ausbreitung von Feuer und Rauch durch Lüftungsleitungen.

  • Mechanische Brandschutzklappen: Schließen durch Auslösung eines Thermoelements.

  • Motorbetriebene Brandschutzklappen: Werden durch Brandmeldeanlagen angesteuert.

Einbau und Positionierung:

  • In Wänden und Decken von Brandabschnitten.

  • An Übergängen zu Flucht- und Rettungswegen.

  • Fachgerechter Einbau gemäß Herstellervorgaben.

  • Kennzeichnung der Klappen für Wartungszwecke.

Regelmäßige Inspektionen:

  • Mindestens einmal jährlich.

Prüfungen:

  • Funktionsprüfung der Auslöseeinrichtungen.

  • Überprüfung der Dichtheit und Integrität.

Funktion und Einsatzgebiete

  • Verhindern die Ausbreitung von Rauchgasen durch automatische Schließung im Brandfall.

  • In Bereichen, wo die Rauchübertragung besonders gefährlich ist, z.B. in Fluchtwegen.

  • Speziell auf Rauchdichtheit ausgelegt, nicht unbedingt auf Feuerwiderstand.

Abschottung von Lüftungsleitungen

  • Ziel: Verhinderung der Feuer- und Rauchausbreitung zwischen Brandabschnitten.

  • Verwendung von Brandschutzklappen.

  • Einsatz feuerwiderstandsfähiger Lüftungsleitungen.

  • Feuerwiderstand muss dem der durchdrungenen Wand oder Decke entsprechen.

  • Dichtheit gegen Rauch und Gase.

Installationsschächte

  • Schächte können als vertikale Übertragungswege für Feuer und Rauch dienen.

  • Feuerbeständige Schachtwände.

  • Abschottungen an Durchdringungen.

Schachtverkleidungen

  • Verwendung von nicht brennbaren Baustoffen.

  • Feuerwiderstandsklasse entsprechend der Gebäudeklasse.

  • Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten muss gewährleistet sein.

Regelmäßige Inspektionen

  • Turnus: Mindestens jährlich oder gemäß Herstellerempfehlungen.

  • Funktionsfähigkeit von Brandschutz- und Rauchschutzklappen.

  • Zustand der Lüftungsleitungen und Isolierungen.

  • Sauberkeit der Anlagen zur Vermeidung von Brandlasten.

Dokumentation

  • Wartungsprotokolle: Festhalten von Prüfungen und durchgeführten Maßnahmen.

  • Nachweise: Aufbewahrung von Zertifikaten und Prüfberichten.