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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Optimierung und KVP im Gewerk Brandschutz

Facility Management: Brandschutz » Betrieb » Optimierung (KVP)

Zielsetzung

Zielsetzung

Optimierung des organisatorischen, baulichen und anlagentechnischen Brandschutzes in unterschiedlichen Nutzungskontexten (Industrie, Verwaltung, Betriebsgastronomie, Hochregallager, Mobility Hub) unter Einhaltung der Betreiberverantwortung und relevanter rechtlicher, normativer sowie qualitativer Anforderungen (SLA/XLA/KPI)

Fazit

Der Brandschutz muss als dynamischer Bestandteil des Gebäudebetriebs verstanden werden. Durch technische Innovation, digitale Prozesse und regelmäßige Evaluierung (KVP) kann ein rechtssicherer, wirksamer und erlebbarer Brandschutz gewährleistet werden – über alle Nutzungskategorien hinweg.

Betreiberverantwortung und delegierbare Pflichten

Die Betreiberverantwortung im Brandschutz umfasst die rechtskonforme Organisation, den sicheren Betrieb sowie die Instandhaltung aller brandschutzrelevanten Anlagen und Strukturen. Diese Verantwortung liegt grundsätzlich beim Eigentümer oder Betreiber der Immobilie (§ 3 ArbStättV, § 4 BetrSichV).

Pflichten:

  • Brandschutzordnung erstellen und pflegen (nach DIN 14096)

  • Brandgefährdungen beurteilen (Gefährdungsbeurteilung nach ArbSchG §5)

  • Schulung und Unterweisung von Mitarbeitenden (§12 ArbSchG, DGUV Vorschrift 1)

  • Wartung und Prüfungen veranlassen (z. B. nach DIN 14675, DIN EN 12845, TRBS 1201)

Delegierbare Pflichten

Der Betreiber kann Teile seiner Verantwortung auf fachkundige Dritte übertragen (z. B. Facility Management, externe Brandschutzbeauftragte), bleibt aber überwachungspflichtig und haftbar (§ 823 BGB, Verkehrssicherungspflicht).

Wichtige delegierbare Aufgaben:

  • Durchführung regelmäßiger Brandschutzbegehungen

  • Koordination externer Dienstleister (z. B. Wartung von BMA/Sprinkleranlagen)

  • Dokumentation der Prüf-, Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen

  • Einweisung von Fremdfirmen

Rechtliche Grundlagen (Auswahl, nicht abschließend)

  • Bauordnungen der Länder (z. B. MBO, LBO)

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

  • DGUV Vorschriften und Regeln (z. B. Vorschrift 1, Regel 100-001)

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

  • Versicherungsrechtliche Vorgaben (VdS-Normen)

Technische Normen und Standards

  • DIN 14096 – Brandschutzordnung

  • DIN EN 12845 – Automatische Sprinkleranlagen

  • DIN 14675 – Brandmeldeanlagen

  • DIN EN 54 – Komponenten für Brandmeldeanlagen

  • VDI 3819 – Brandschutz in der Technischen Gebäudeausrüstung

  • VdS 2095, VdS 2098 – Planung, Installation und Betrieb von Brandmeldeanlagen

  • TRGS / TRBS – Technische Regeln für Gefahrstoffe / Betriebssicherheit

Organisatorischer Brandschutz

Maßnahme

Beschreibung

Nutzen

Einführung eines digitalen Brandschutzportals

Zentrale Verwaltung von Prüfberichten, Mängeln, Fristen

Transparenz, Nachweissicherheit

Automatisierte Erinnerungsfunktion für Wartungstermine

Kopplung an CAFM-System

Reduziert Fristversäumnisse

Simulation von Räumungsübungen mit VR

Realitätsnahe Schulung

Erhöhte Schulungseffektivität

Baulicher Brandschutz

Maßnahme

Beschreibung

Nutzen

Einsatz nichtbrennbarer Materialien in Nachrüstungen

Nach DIN 4102, EN 13501-1

Reduzierung von Brandlasten

Brandschutzsanierung von Kabeldurchführungen

Prüfung durch Sachverständige

Verbesserung des Raumabschlusses

Anlagentechnischer BrandschutzMaßnahme

Maßnahme

Beschreibung

Nutzen

Remote-Monitoring von Brandmeldeanlagen

Permanente Systemüberwachung

Früherkennung technischer Defekte

Zustandsbasierte Wartung von Sprinkleranlagen

KI-gestützte Auswertung von Daten

Reduktion unnötiger Wartungen

Industrie

  • Ex-geschützte Bereiche, besondere Löschmittel (z. B. CO₂)

  • Brandschutz bei Maschinenstillstand/Umrüstung

Verwaltung

  • Brandschutz bei hoher Personenbelegung

  • Evakuierungskonzepte mit Berücksichtigung mobilitätseingeschränkter Personen

Betriebsgastronomie

  • Fettbrandprävention, Brandabschottung in Küchen

  • Wartung von Küchenlöschanlagen nach DIN EN 16282

Hochregallager

  • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)

  • Spezielle Anforderungen an Sprinklersysteme (Regalbewässerung)

Mobility Hub

  • Ladeinfrastruktur (E-Mobilität) – neue Brandrisiken

  • Rauchfreihaltung und Entrauchung in Tiefgaragen / Parkdecks

Key Performance Indicators (KPI)

KPI

Zielwert

Messintervall

Einhaltung Wartungsfristen

≥ 98 %

Monatlich

Behebung sicherheitsrelevanter Mängel

≤ 7 Tage

Kontinuierlich

Durchführung Räumungsübungen

1× pro Jahr

Jährlich

Schulungsquote Brandschutzhelfer

≥ 10 % der Mitarbeitenden

Halbjährlich

Service Level Agreements (SLA)

Leistung

Reaktionszeit

Behebungszeit

Meldung BMA-Ausfall

≤ 1 Stunde

≤ 4 Stunden

Instandsetzung Türfeststellanlage

≤ 2 Tage

≤ 5 Tage

Experience Level Agreements (XLA)

Erlebnisfaktor

Ziel

Nutzerfeedback zu Evakuierungsübungen

≥ 80 % positiv

Verständlichkeit der Brandschutzunterweisung

≥ 90 % Zustimmung

Vertrauen in die Funktionalität der Anlagen

≥ 85 % Zustimmung