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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Ersatzteilmanagement im Brandschutzbetrieb sichern

Facility Management: Brandschutz » Betrieb » Ersatzteilmanagement

Zweck und Geltungsbereich

Zweck und Geltungsbereich

Dieses Konzept definiert den Rahmen für ein effektives, rechtskonformes und leistungsorientiertes Ersatzteilmanagement im Bereich Brandschutz. Es umfasst technische, organisatorische und gesetzliche Anforderungen und stellt sicher, dass alle Beteiligten – insbesondere Betreiber – ihren Pflichten nach geltendem Recht, Normen und Standards nachkommen.

Der Geltungsbereich umfasst:

  • Feste Brandschutzanlagen (z. B. Sprinkler, Rauch-/Wärmeabzugsanlagen, Gaslöschanlagen)

  • Tragbare Feuerlöscher

  • Brandmeldeanlagen

  • Abschottungen (z. B. Brandschutztüren, -klappen)

  • Früherkennungssysteme (Ansaugrauchmelder, Thermalkameras)

  • Alarmierungs- und Evakuierungssysteme

  • Feuerwehrzufahrten und -schnittstellen

Der Betreiber ist gesetzlich verpflichtet, Brandschutzanlagen ständig funktionsfähig zu halten. Dies umfasst:

  • Organisation von Inspektion, Wartung und Instandsetzung gemäß Vorgaben

  • Sicherstellung der Verfügbarkeit relevanter Ersatzteile

  • Lückenlose Dokumentation (als Nachweis der Rechtssicherheit)

Nach § 13 ArbSchG und § 3 BetrSichV können Pflichten an fachkundige Dritte delegiert werden, wenn:

  • Qualifikation nachgewiesen und dokumentiert ist

  • Verantwortlichkeiten eindeutig definiert sind

  • Überwachungsmechanismen etabliert sind (z. B. Audits, KPIs)

Rechtsquelle / Norm

Inhalt

Bauordnungen der Länder (LBO)

Baulicher Brandschutz

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Anforderungen an Arbeitsstätten

BetrSichV

Betrieb technischer Anlagen, inkl. Brandschutz

DIN 14406

Feuerlöscher

DIN 14675

Brandmeldeanlagen

VdS 2095 / 2098 / 2100

Richtlinien zu Brandmelde- und Löschtechnik

EN 12845

Sprinkleranlagen

EN 15004

Gaslöschanlagen

VDI 3819

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)

DGUV Vorschrift 1, 3, 100-500

Unfallverhütungsvorschriften

ASR A2.2

Technischer Brandschutz in Arbeitsstätten

TRBS 1201, 1111

Prüfungen von Arbeitsmitteln, sicherheitstechnische Anforderungen

Kategorie

Beschreibung

Reaktionszeit

SLA-Ziel

Kritisch

Systemrelevant, für Funktion und Rechtssicherheit (z. B. CPU der Brandmeldezentrale)

<4 Std

99 %

Betrieblich relevant

Für verlässliche Funktion erforderlich (z. B. Melder, Ventile)

<24 Std

95 %

Routinebedarf

Für geplante Wartung und Austausch (z. B. Dichtungen, Sensoren)

<72 Std

90 %

Lager- und Bestandsmanagement

  • Festlegung von Mindestbeständen nach Risikoklasse und Anlagenkritikalität

  • Zentrale und dezentrale Lager mit QR-Code-Tracking

  • ERP-Integration (z. B. SAP, Maximo) für Live-Monitoring

  • Monatliche Bestandsüberprüfung, Nachbestellung bei Unterschreitung

KPIs (Leistungskennzahlen)

KPI

Bedeutung

Zielwert

Ersatzteilverfügbarkeit

Anteil der Fälle, in denen benötigte Teile vorhanden sind

≥ 98 %

Reparaturdurchlaufzeit

Zeit vom Ausfall bis zur Behebung

≤ 12 h (kritisch), ≤ 48 h (nicht kritisch)

Lagerumschlag

Vermeidung von Überbeständen und Veralterung

> 2× pro Jahr

Bestandsgenauigkeit

Übereinstimmung physisch/digital

≥ 99 %

SLAs (Service-Level-Agreements)

Kennzahl

SLA-Vorgabe

Überwachung

Reaktionszeit

<4 Std bei kritischen Fällen

Echtzeit via Ticketsystem

Reparaturabschluss

Innerhalb 24 Std

Digitales Auftragsmanagement

Dokumentation

Innerhalb 12 Std nach Service

DMS-Systemanbindung

XLAs (Experience Level Agreements)

Aspekt

Kennzahl

Zielwert

Nutzererlebnis

Transparenz zum Austauschstatus

≥ 90 % positive Bewertung

Informationsverfügbarkeit

Sichtbarkeit für Stakeholder

Vollständige Dashboard-Einsicht

Kommunikation

Zeitnahe Updates bei Störungen

≥ 95 % innerhalb SLA-Fenster

Industrie & Hochregallager

  • Redundante Bevorratung für automatisierte Löschtechnik in Förderanlagen

  • Ersatzsensorik für thermografische Früherkennungssysteme

Verwaltung

  • Fokus auf Wartungsfenster und Berichtspflichten

  • Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung im Vordergrund

Betriebsgastronomie

  • Hoher Fettanteil erfordert spezielle Löschmittelbevorratung

  • Monatliche Prüfungen von Haubenlöschsystemen empfohlen

Mobilitätshubs

  • Hoher Durchsatz: kurze SLA-Zeiten erforderlich

  • Ersatzteilverfügbarkeit für bahnsteigintegrierte Systeme (z. B. Rauchschutzvorhänge)

Lebenszyklus- & Obsoleszenzmanagement

  • Ersatzteile mit Ablauf- und Garantiefristen getrackt

  • Frühwarnsystem bei EOL/EOM-Komponenten

  • Beschaffungsstrategie im Einklang mit Hersteller-Roadmap und VdS-Zulassungen

Dokumentation & Rechtssicherheit

  • Digitale Rückverfolgbarkeit aller Ersatzteilprozesse

  • Auditkonforme Nachweise (ISO 9001, ISO 45001)

  • Monatliche Reports zur internen Kontrolle und Behördenprüfung

Zusammenarbeit mit Dienstleistern

  • Wartungsverträge mit Ersatzteilregelungen

  • Eskalationspfade bei SLA-Verstößen festgelegt

  • Anbindung an CAFM-Systeme zur nahtlosen Integration