Timeline zum betrieblichen Brandschutz bei Standortverlagerungen
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Funktion einer Timeline zum betrieblichen Brandschutz bei Standortverlagerungen
Eine Timeline zum betrieblichen Brandschutz im Kontext einer Standortverlagerung dient der frühzeitigen Planung, Abstimmung und Umsetzung aller baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutzmaßnahmen. Sie koordiniert Genehmigungen, Brandschutzkonzepte, Abnahmen und Schulungen und stellt sicher, dass der neue Standort zum Betriebsstart brandschutztechnisch voll funktionsfähig, rechtskonform und sicher aufgestellt ist.
Betrieblicher Brandschutz bei Standortverlagerungen
Timeline für den Brandschutz
Zeitraum: April 2025 – Dezember 2026
Der Brandschutz im Facility Management unterteilt sich in folgende Säulen:
-Baulicher Brandschutz – Verhinderung der Brand- und Rauchausbreitung durch bauliche Maßnahmen
-Anlagentechnischer Brandschutz – Einsatz technischer Systeme wie Brandmeldeanlagen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) sowie Sprinkleranlagen
-Organisatorischer Brandschutz – Schulung, Alarmierung, Evakuierung, Notfallmanagement & Dokumentation
Diese Maßnahmen gewährleisten die Einhaltung gesetzlicher Betreiberpflichten gemäß:
-Bauordnungen der Länder (MBO, LBO)
-Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
-Versammlungsstättenverordnung (VStättV)
-Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR A2.2, ASR A2.3)
DIN- und ISO-Normen für Brandschutztechnik:
-DIN EN 12845 (Sprinkleranlagen – Planung & Betrieb)
-DIN 14462 (Löschwasseranlagen – Überprüfung & Instandhaltung)
-DIN 14675 (Brandmeldeanlagen – Planung, Errichtung, Betrieb)
-Richtlinien der Sachversicherer (z. B. VdS 2095 für Sprinkler- und Brandmeldeanlagen)
Zeitplan für Planung, Umsetzung und Betrieb (2025–2027)
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April – Juni 2025: Strategische Ziele und Grundlagen
Verantwortlich: Facility Management, Geschäftsleitung, Brandschutzbeauftragte, Sicherheitsingenieur, Bauherr
-Definition der Brandschutzstrategie gemäß geltenden Normen (z. B. DIN 14096, MVStättV, MLAR)
-Festlegung organisatorischer, baulicher und technischer Brandschutzziele im Lebenszyklus
-Definition von Schnittstellen zu Notfallmanagement, ESG-Vorgaben und Versicherungspflichten
-Abgleich mit Bestandsschutz, Betreiberverantwortung und zukünftigen Nutzungskonzepten
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Juni – Juli 2025: Bestandserhebung und Risikoanalyse (Neubau & Bestand)
Verantwortlich: Facility Management, Fachplaner Brandschutz, externe Sachverständige
-Erhebung vorhandener Brandlasten, Fluchtwege, Schutzziele, Nutzungsbereiche
-Einstufung der Bereiche nach Brand- und Personengefährdung (z. B. Aufenthaltsräume, Technikzentralen)
-Erstellung von Brandschutzkonzept und -nachweis (Bauvorhaben)
-Bewertung bestehender Brandschutzeinrichtungen im Altbau (z. B. RWA, Brandmeldeanlagen)
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Juli – August 2025: Leistungsbeschreibung, Ausschreibung und Vergabeverfahren
Verantwortlich: Einkauf, Facility Management, Brandschutzplanung, Rechtsabteilung
-Erstellung technischer Anforderungen: Detektion, Alarmierung, Löschtechnik, Abschottungen
-Definition von KPIs: Alarmierungszeit, Evakuierungsdauer, Wartungsintervall, Ausfallrate
-Erstellung der Leistungsverzeichnisse gemäß VOB/VgV
-Auswahl zertifizierter Fachfirmen für Installation, Wartung und Prüfung
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September – Oktober 2025: Information der bestehenden Vertragspartner in Bezug auf die anstehenden Anpassungsnotwendigkeiten der bestehenden Zusammenarbeit aufgrund des Neubaus und Anfrage
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf
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Oktober 2025 – Januar 2026: Anpassung bestehender Verträge mit Change Request Verfahren
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf, Rechtsabteilung
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Dezember 2025 – März 2026: Digitalisierung & Smart Fire Safety (Pilotvorbereitung)
Verantwortlich: IT, Facility Management, Brandschutzbeauftragte, Datenschutz
-Auswahl und Anbindung digitaler Brandschutzdokumentation (z. B. Prüfpläne, Mängeltracking)
-Integration smarter Sensorik (z. B. CO-/Rauch-/Temperatursensoren) und Statusanzeigen
-Schnittstellenprüfung zu CAFM, Notfall- und Gebäudeleitsystemen
-Sicherstellung DSGVO-konformer Verarbeitung von Ereignisdaten
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März – Juni 2026: Pilotphase & Schulungen
Verantwortlich: Objektleitung, Brandschutzhelfer, Sicherheitsdienst, Personalentwicklung
-Inbetriebnahme ausgewählter Brandschutzsysteme im Neubau
-Schulung des Personals zu Verhalten im Brandfall, Technikbedienung, Dokumentationspflichten
-Validierung der KPIs im Echtbetrieb (Reaktionszeiten, Evakuierungssimulation)
-Durchführung von Übungen, Feedbackrunden und Lessons Learned
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Juni – Juli 2026: Rollout und Inbetriebnahmeprüfung
Verantwortlich: Facility Management, Bauleitung, Sachverständige, Sicherheitsingenieur
-Vollständige Inbetriebnahme und Funktionsprüfung der Brandschutzsysteme im Neubau
-Durchführung der behördlichen Abnahmen (z. B. Baugenehmigung, Prüfsachverständiger)
-Integration in übergeordnetes Sicherheits-, Störungs- und Wartungssystem
-Aufbau eines zentralen Meldesystems für Mängel und Wartungsbedarfe
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August – September 2026: Optimierung und Abschlussevaluation
Verantwortlich: Facility Management, interne Audits, Qualitätsmanagement
-Analyse der Wirksamkeit der Brandschutzstrategie und Einhaltung von Zielwerten
-Optimierung von Alarmwegen, Pflegeintervallen und organisatorischen Abläufen
-Vorbereitung auf dauerhafte Betriebsgenehmigung und Re-Zertifizierung
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September 2026 – Dezember 2027: Schrittweise Reduzierung der Leistungen
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf
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Dezember 2026 – Januar 2027: Go-Live im Neubau
Verantwortlich: Facility Management, Objektleitung, Unternehmenskommunikation, Brandschutzbeauftragte
-Offizielle Übergabe der Brandschutzeinrichtungen in den Regelbetrieb
-Information an alle Nutzergruppen über Verhaltensregeln, Fluchtwege, Verantwortlichkeiten
-Start des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) für Brandschutzorganisation
-Verankerung im integrierten Sicherheits- und Notfallmanagementsystem
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Laufender Betrieb des Brandschutzes (beide Gebäude)
Der kontinuierliche Betrieb von Brandschutzeinrichtungen gewährleistet die Sicherheit von Personen und Sachwerten im Gebäude.
-Prüfung: Regelmäßige Tests von Brandmeldeanlagen und Feuerlöschsystemen stellen deren Funktionsfähigkeit im Ernstfall sicher.
-Inspektionen: Wiederkehrende Inspektionen identifizieren frühzeitig Mängel und gewährleisten die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
-Instandsetzungen: Festgestellte Defekte an Brandschutzeinrichtungen werden umgehend behoben, um die Betriebssicherheit wiederherzustellen.
-Optimierung: Durch kontinuierliche Optimierung werden Brandschutzmaßnahmen an neue Risiken und technologische Entwicklungen angepasst.
-Ersatzteilmanagement: Ein effizientes Ersatzteilmanagement sichert die Verfügbarkeit kritischer Komponenten für Wartung und Reparatur.