Verglasungen im baulichen Brandschutz
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Brandschutzverglasungen erfordern eine sorgfältige Planung, Umsetzung und kontinuierliche Überwachung
Verglasungen sind ein wesentlicher Bestandteil moderner Architektur und tragen zur Ästhetik, Funktionalität und Energieeffizienz von Gebäuden bei. Im Kontext des baulichen Brandschutzes spielen sie eine entscheidende Rolle, da sie im Brandfall sowohl die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern als auch Flucht- und Rettungswege sichern können
- Bedeutung
- Normen
- Klassifizierung
- Arten
- Anforderungen
- Montage
- Prüfung und Zertifizierung
- Instandhaltung
Bedeutung von Verglasungen im baulichen Brandschutz
Sicherstellung von Brandabschnitten: Brandschutzverglasungen ermöglichen die Abtrennung von Brandabschnitten, ohne auf Transparenz und Lichtdurchlässigkeit zu verzichten.
Flucht- und Rettungswege: Sie gewährleisten die Sichtbarkeit von Fluchtwegen und helfen bei der Orientierung im Notfall.
Ästhetik und Funktion: Integration von Brandschutz in die architektonische Gestaltung, ohne Kompromisse bei Design und Funktionalität.
DIN 4102-13 - Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 13: Feuerwiderstand von Verglasungen
Festlegung der Anforderungen an Verglasungen hinsichtlich ihres Feuerwiderstands.
Definition von Prüfverfahren und Klassifizierungen.
Grundlage für die Beurteilung und Auswahl geeigneter Brandschutzverglasungen.
DIN EN 13501-2 - Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten – Teil 2: Klassifizierung mit Ergebnissen aus Feuerwiderstandsprüfungen
Europäische Norm zur Klassifizierung des Feuerwiderstands von Bauteilen, einschließlich Verglasungen.
Einheitliche Klassifizierung und Vergleichbarkeit von Produkten innerhalb Europas.
DIN EN 1364-1 und DIN EN 1364-2 - Feuerwiderstandsprüfungen für nichttragende Bauteile – Teil 1: Wände, Teil 2: Unterdecken
Beschreiben die Prüfverfahren zur Bestimmung des Feuerwiderstands nichttragender Bauteile, einschließlich verglaster Wände und Decken.
Legen die Grundlage für die Zertifizierung von Brandschutzverglasungen.
Klassifizierung von Brandschutzverglasungen
Zeitangabe: Die Zahl hinter den Buchstaben gibt die Feuerwiderstandsdauer in Minuten an (z. B. EI 30, EI 60, EI 90)
Feuerwiderstandsklassen
E (Raumabschluss): Verhindert den Durchtritt von Flammen und heißen Gasen.
EW (Strahlungsbegrenzung): Zusätzlich zu E wird die Wärmestrahlung auf der dem Feuer abgewandten Seite begrenzt.
EI (Isolation): Neben E und EW wird die Temperaturerhöhung auf der dem Feuer abgewandten Seite begrenzt.
Drahtglas
Einfaches Flachglas mit eingewalztem Drahtnetz
Verhindert bei Glasbruch das Herausfallen von Glasscherben.
Bietet begrenzten Feuerwiderstand (meist E-Klassifizierung).
Gelschichtverglasungen
Mehrscheibige Verglasungen mit einer Zwischenschicht aus Brandschutzgel.
Im Brandfall schäumt das Gel auf und bildet eine opake Schutzschicht.
Erreicht hohe Feuerwiderstandsklassen (bis EI 120).
Mechanische Stabilität
Verglasungen müssen unter normalen Bedingungen und im Brandfall mechanisch stabil bleiben.
Stoßfestigkeit.
Widerstand gegen thermische Spannungen.
Rahmenkonstruktionen
Stahlrahmen: Hohe Feuerwiderstandsfähigkeit.
Aluminiumrahmen: Müssen speziell für den Brandschutz ausgelegt sein.
Holzrahmen: Bei entsprechender Dimensionierung und Imprägnierung geeignet.
Prüfverfahren
Brandsimulationen: Verglasungen werden unter realistischen Brandbedingungen getestet.
Temperaturentwicklung.
Rauch- und Gasdurchtritt.
Mechanische Stabilität.
Regelmäßige Inspektionen
Turnus: Mindestens einmal jährlich oder gemäß Herstellervorgaben.
Unversehrtheit des Glases.
Zustand der Rahmen und Dichtungen.
Funktion der Beschläge und Schließmechanismen.